Hanging Tender zubereiten – So gelingt der geheime Steak-Cut perfekt

Ein echter Geheimtipp unter den Steak-Cuts: Das Hanging Tender – auch als Nierenzapfen oder Onglet bekannt – gehört zu den geschmacksintensivsten und gleichzeitig am wenigsten bekannten Stücken vom Rind. Wer das Hanging Tender zubereiten möchte, entdeckt einen Cut mit kräftigem Aroma, zarter Textur und kulinarischem Charakter. In diesem Guide erfahren Sie, wie Sie das Hanging Tender richtig zubereiten, was bei Auswahl und Garstufe zu beachten ist – und warum dieser besondere Muskel lange Zeit nur Metzgern vorbehalten war.

Hanging Tender

Wet-Aged

Pfanne  &  Backofen, Grill

Onglet, Nierenzapfen, Kronfleisch

20 Minuten

70%

45% (Zart)

Hanging Tender zubereiten – Definition, Herkunft und Besonderheiten

Das Hanging Tender, auch bekannt als Nierenzapfen, befindet sich beim Rind zwischen der Brusthöhle und dem Nierenstollen. Dieses geschmacksintensive Stück Fleisch gilt unter Kennern als echter Geheimtipp – in Deutschland erst seit wenigen Jahren bekannt, in Frankreich hingegen schon lange als „Onglet“ geschätzt. Dank seines intensiven Rindfleischaromas und der zarten Textur eignet sich das Hanging Tender hervorragend für die Zubereitung als Steak. Es kann pur oder mariniert gegart werden – durch eine Marinade lassen sich die natürlichen Aromen noch zusätzlich verstärken. In BBQ-Kreisen steigt die Beliebtheit des Hanging Tenders stetig. Besonders in den USA hat es sich bereits als Steak-Klassiker etabliert. Auch französische Grillfreunde setzen auf dieses Stück, wenn intensiver Geschmack gefragt ist.

Wichtiger Zubereitungstipp:
Vor dem Garen muss die mittig verlaufende Sehne entfernt werden. Diese ist sehr fest und nicht genießbar. Ihr Metzger kann dies für Sie übernehmen, alternativ gelingt es mit einem scharfen Messer auch selbst.

Hanging Tender richtig zubereiten – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Für ein optimales Ergebnis empfiehlt sich eine schwere Gusseisenpfanne oder ein sehr heißer Grill. Beide Varianten liefern die nötige Hitze für eine kräftige Kruste bei zartem Inneren. So geht’s:

  1. Fleisch vorbereiten – frühzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, trocken tupfen, Sehne entfernen.
  2. Scharf anbraten – je Seite 6–7 Minuten bei hoher Hitze. Die genaue Zeit hängt von der Dicke des Stücks ab.
  3. Kerntemperatur beachten – Ideal ist 54 °C für Medium rare. Ein Fleischthermometer sorgt für Sicherheit.
  4. Ruhezeit einhalten – Lassen Sie das Hanging Tender nach dem Braten 4–5 Minuten ruhen, damit sich die Fleischsäfte gleichmäßig verteilen.

Schneiden Sie das Hanging Tender immer quer zur Faser in dünne Scheiben. So wird das Fleisch besonders zart und das volle Aroma entfaltet sich beim Genießen. Das Ergebnis: Ein intensives Steak-Erlebnis mit perfekter Textur – die richtige Zubereitung bringt die einzigartigen Eigenschaften des Hanging Tenders optimal zur Geltung.

Tipps & Tricks

Hanging Tender erkennen – Qualität macht den Unterschied

Das Hanging Tender gehört wie das Flanksteak zu den noch unterschätzten Schätzen vom Rind. Auch als Onglet bekannt, überzeugt es Kenner durch seinen kräftigen Geschmack und seine charakteristische Zartheit. Doch woran erkennt man ein wirklich hochwertiges Hanging Tender? Die Fleischqualität ist entscheidend für ein gelungenes Ergebnis – sowohl geschmacklich als auch bei der Zubereitung.

Marmorierung

Ein zentrales Qualitätsmerkmal beim Hanging Tender ist die feine Marmorierung. Anders als etwa beim Entrecote, das durch eine starke Fettmaserung auffällt, zeigt das Hanging Tender eine dezente, aber gut sichtbare Fettverteilung. Die feinen Fettadern verlaufen parallel zur Fleischfaser und ziehen sich wie zarte Linien durch das Muskelfleisch. Beim Garen schmelzen diese Fettanteile langsam und sorgen so für eine saftige Textur und einen vollmundigen, leicht nussigen Geschmack.

Beim Kauf sollten Sie daher auf eine gleichmäßige, aber nicht überladene Marmorierung achten. Zu viel Fett kann das Fleisch ungleichmäßig garen lassen oder einen unangenehm „speckigen“ Charakter erzeugen. Ist hingegen zu wenig Fett vorhanden, besteht die Gefahr, dass das Hanging Tender beim Zubereiten trocken wird. Als Faustregel gilt: Die beste Marmorierung erkennen Sie an feinen, weißen Fettlinien, die sich harmonisch durch das dunkle Fleisch ziehen – ein klarer Hinweis auf gute Fleischqualität und exzellenten Geschmack.

Fleischfarbe

Ein hochwertiges Hanging Tender erkennen Sie an einer tiefroten Fleischfarbe. Diese entsteht durch den hohen Myoglobingehalt und weist auf intensiven Geschmack hin. Das Fleisch sollte einen natürlichen Glanz besitzen, frisch wirken und keinesfalls klebrig oder schmierig sein. Braune oder graue Stellen sind hingegen Anzeichen für mindere Qualität oder falsche Lagerung.


Schlechte Qualität erkennen: Braune Stellen sind schlecht. Graue Stellen sind auch schlecht. Sie zeigen mindere Qualität. Oder schlechte Lagerung. Zeichen für Frische: Ein frisches Hanging Tender zeigt leichte Transparenz in dünnen Bereichen. Das zeigt die zarte Fleischstruktur.

Reifung

Die richtige Reifung ist ein weiterer Schlüsselfaktor. Idealerweise durchläuft das Hanging Tender eine Dry-Aged-Reifung von 14 bis 21 Tagen. In dieser Zeit bauen natürliche Enzyme die Fleischstruktur ab und intensivieren den Geschmack. Nur optimal gereiftes Hanging Tender entfaltet beim Zubereiten seine ganze aromatische Tiefe.

It’s a tender thing

Let’s hang to-tender

Hanging Tender zubereiten: Die perfekten Beilagen und Saucen

Ein perfekt gegartes Hanging Tender begeistert durch seinen intensiven, leicht wilden Rindfleischgeschmack. Schon pur ist dieser Cut ein Genuss – doch erst mit den passenden Beilagen und Saucen wird das Gericht zur echten Meisterleistung. Beim Hanging Tender zubereiten kommt es nicht nur auf die richtige Kerntemperatur an, sondern auch auf eine kluge Kombination am Teller. Ziel ist es, den kräftigen Eigengeschmack des Fleisches zu unterstützen, nicht zu überdecken.

Beilagen

  • Kartoffelbeilagen: ein getrüffeltes Sellerie-Kartoffelpüree, cremiger Kartoffelstampf oder glasierte Mini-Kartoffeln harmonieren hervorragend mit dem aromatischen Fleisch. Auch gebratene Süßkartoffelscheiben oder ein weiches Süßkartoffelpüree unterstreichen den rustikalen Charakter des Hanging Tenders.
  • Gemüse: Pak Choi mit Shiitake-Pilzen, glasierte Karotten oder Edamame-Püree bieten interessante Geschmackskontraste. Gegrilltes Gemüse, gebratene Selleriestangen oder ein frischer Salat runden das Gericht perfekt ab.
  • Asiatische Einflüsse: Pak Choi-Bratkartoffeln oder mariniertes Gemüse im Thai-Stil verleihen dem Hanging Tender eine moderne, internationale Note.

Saucen

Bei der Sauce gilt: Weniger ist mehr – aber richtig kombiniert, kann sie das Hanging Tender geschmacklich veredeln. Klassisch eignen sich kräftige Rotweinsaucen, eine traditionelle französische Jus oder eine mit Kräutern verfeinerte Bratenbutter. Für moderne Varianten bieten sich Chimichurri-Mayo, Teriyaki-Glace oder würzige Soja-Reduktionen an. Auch eine Thai-inspirierte Sauce mit süß-saurer Note passt hervorragend.

Etwas schlichter, aber besonders beliebt ist Kräuterbutter, gerne mit Limette, Chili oder Knoblauch aromatisiert. Eine leichte Senf-Honig-Sauce hebt die Fleischnote hervor, ohne sie zu überdecken.

  • Kräftige Rotweinsauce, aromatisierte Butter oder eine traditionelle französische Jus sind perfekte Begleiter für das intensive Fleischaroma.
  • Modern: Chimichurri-Mayo, Teriyaki-Sauce oder eine würzige Soja-Marinade verleihen dem Hanging Tender einen besonderen, internationalen Twist. Auch eine Thai-inspirierte süß-würzig-säuerliche Sauce harmoniert gut.
  • Einfach aber effektiv: Ein Klecks frische Kräuterbutter oder eine leichte Senf-Honig-Sauce unterstreichen den natürlichen Fleischgeschmack.

Merke: Beim Hanging Tender zubereiten stehen kräftige Aromen im Vordergrund. Doch egal ob klassisch oder modern – das Fleisch bleibt immer der Hauptdarsteller auf dem Teller. Die Beilagen und Saucen sollen das Geschmackserlebnis ergänzen, nicht dominieren.

Hanging Tender zubereiten – Garstufen

Steak richtig zubereiten - So braten Sie das Steak Well done

Medium Well (Durch)

Kerntemperatur von ca. 63°C bis 67°C
Legen Sie den kleinen Finger auf den Daumen und drücken Sie unterhalb des Daumen auf den Muskel. Fühlt sich so Ihr Steak an, dann ist Ihr Steak Well Done.

Steak richtig zubereiten - So braten Sie das Steak Well done

Medium (Rosa)

Kerntemperatur von ca. 58°C bis 62°C
Legen Sie den Ringfinger auf den Daumen und drücken Sie unterhalb des Daumen auf den Muskel. Fühlt sich so Ihr Steak an, dann ist Ihr Steak Medium.

Steak richtig zubereiten - So braten Sie das Steak Well done

Medium Rare

Kerntemperatur von ca. 55°C bis 57°C
Legen Sie Ihren Mittelfinger auf den Daumen und drücken Sie unterhalb des Daumen auf den Muskel. Fühlt sich so Ihr Steak an, dann ist Ihr Steak Medium Rare.

Steak richtig zubereiten - So braten Sie das Steak Well done

Rare

Kerntemperatur von ca. 52°C bis 54°C
Legen Sie den Zeigefinger auf den Daumen und drücken Sie unterhalb des Daumen auf den Muskel. Fühlt sich so Ihr Steak an, dann ist Ihr Steak Rare.

Hanging Tender zubereiten: Die perfekten Wein- oder Getränketipps

Ein kraftvolles Fleisch wie das Hanging Tender verdient ein ebenso ausdrucksstarkes Getränk. Dank seines intensiven, leicht wilden Aromas benötigt dieser besondere Cut einen flüssigen Begleiter, der ihm gewachsen ist. Wer ein Hanging Tender zubereiten möchte, sollte daher schon vorab die Getränkeauswahl gezielt abstimmen – sie kann das Geschmackserlebnis deutlich verstärken und den Genuss abrunden. Ob mit oder ohne Alkohol: Das richtige Getränk sorgt für ein harmonisches Gesamtbild auf dem Teller und im Glas.

Weinempfehlungen

Beim Hanging Tender zubereiten empfehlen sich tanninreiche, körperbetonte Rotweine, die mit der kräftigen Aromatik des Fleisches mithalten können:

  • Malbec (Argentinien): Dunkle Beerenaromen und feine Würze harmonieren mit den erdigen Noten des Fleisches.
  • Côtes du Rhône (Frankreich): Mit Struktur und Fülle ein idealer Partner für das intensive Rindfleisch.
  • Cabernet Sauvignon: Vollmundig, kräftig und mit deutlicher Tanninstruktur – perfekt für Hanging Tender Steak.
  • Tempranillo (Spanien): Rustikal und erdig – diese Eigenschaften passen hervorragend zu den wilden Fleischaromen.
  • Sangiovese (Italien): Frische Säure und dezente Holznoten ergänzen das Hanging Tender mit mediterranem Flair.

Bierempfehlung

Ein malziges Porter harmoniert perfekt mit dem kräftigen Charakter des Hanging Tender. Auch ein dunkles Stout passt sehr gut. Warum diese Biere so gut passen: Die komplexen Röstaromen ergänzen die intensiven Fleischaromen ideal. Die leichte Bitterkeit dieser Biersorten ist perfekt. Weitere gute Bier-Optionen:

  • Malzige Porter oder dunkle Stouts: Ihre Röstaromen und Bitterstoffe unterstreichen die Tiefe des Fleisches.
  • Belgisches Dubbel oder deutsches Märzen: Vollmundig, aromatisch und standhaft neben dem intensiven Fleischgeschmack.
  • IPA mit hopfiger Bitterkeit: Als Kontrast spannend – betont die erdigen Noten des Hanging Tenders auf moderne Weise.

Alkoholfreie Alternativen

Wer auf Alkohol verzichten möchte, findet beim Hanging Tender zubereiten ebenso passende Getränke:

Spritziges Mineralwasser mit Zitronenzeste wirkt neutralisierend und lässt die Fleischaromen besonders gut zur Geltung kommen.

  • Granatapfel- oder Traubensaft mit leichter Säure bringen Fruchtigkeit und Struktur.
  • Ginger Beer mit würziger Schärfe bildet einen interessanten Gegenpol zum Fleisch.
  • Kräftige Schwarztee- oder Eisteevarianten, z. B. mit Bergamotte oder Rauchsalz, sorgen für Tiefe und Eleganz.

Wine not?

Häufige Fehler beim Hanging Tender zubereiten – und wie Sie sie vermeiden

Obwohl das Hanging Tender zu den aromatischsten Cuts vom Rind gehört, gelingt es nur, wenn man seine Besonderheiten kennt. Schon kleine Fehler können den Geschmack oder die Textur negativ beeinflussen.

  • Sehne nicht entfernt:
  • Die mittige Sehne ist zäh und nicht essbar – sie muss vollständig vor dem Garen entfernt werden.
  • Zu langes Garen:
  • Hanging Tender ist sehr mager. Wird es über Medium rare hinaus gegart, verliert es schnell seine Saftigkeit und wird trocken.
  • Falsches Aufschneiden:
  • Schneiden Sie das Fleisch immer quer zur Faser, sonst leidet die Zartheit erheblich.
  • Zu dicke Scheiben:
  • Ideale Scheibendicke: etwa 0,5 cm. Dickere Stücke wirken schnell zäh und schwer.
  • Ungleichmäßige Dicke:
  • Achten Sie auf einheitliche Fleischstärke – sonst gart das Steak ungleichmäßig.
  • Temperatur zu hoch:
  • Wer das Hanging Tender mit direkter, zu starker Hitze zu lange behandelt, riskiert eine gummiartige Textur.

Spannende Steak-Fakten

Das Hanging Tender gehört zu den außergewöhnlichsten Cuts vom Rind – nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern auch wegen seiner Herkunft, Geschichte und Anatomie. Diese Fakten machen das Fleisch noch interessanter:

  • Nur einmal pro Tier verfügbar:
  • Pro Rind gibt es nur ein einziges Hanging Tender – es ist also ein echtes Unikat auf dem Teller.
  • Der Name ist wörtlich gemeint:
  • Der Muskel stammt vom Zwerchfell und „hängt“ frei im Brustraum des Rindes – daher der Name „Hanging Tender“.
  • Französisch: Onglet:
  • In Frankreich ist dieser Cut als „Onglet“ bekannt und gilt dort als Delikatesse der Bistro-Küche.
  • Der intensivste Rindfleischgeschmack:
  • Das Hanging Tender wird oft als der geschmacksintensivste Cut vom Rind bezeichnet – mit leicht wildem Aroma.
  • Früher nur für Metzger:
  • In der Fleischerei-Branche war es als „Butcher’s Cut“ bekannt – weil Metzger es oft selbst behielten, statt es zu verkaufen.
  • Lange Zeit unbekannt in den USA:
  • Erst durch die gehobene Gastronomie wurde das Hanging Tender dort wiederentdeckt und populär gemacht.
  • Perfekt für dünne Scheiben:
  • Die Fasern verlaufen in nur eine Richtung – das erleichtert das Aufschneiden quer zur Faser und sorgt für Zartheit auf dem Teller.

FAQ – Häufige Fragen zum Hanging Tender zubereiten